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Seite 9

Informationsblatt 28 März 2017

Angebot Wissenswertes dar. Sowohl Buchlesungen, Reisebe-

richte, die Vorstellung der Blaubuchmuseen, heimatgeschicht-

liche Themen und selbstverständlich archäologische Betrach-

tungen über Schliemann bis zur Himmelsscheibe von Nebra

und den Ausgrabungen des sogenannten Schlachtfeldes an der

Peene gehörten zum Repertoire. Im aktuellen Geschäftszeit-

raum wurden fünf Abendvorträge gehalten. Über die Themen-

stellungen kann sich jeder Interessierte auf den Internetseiten

des HSM und in unseren Informationsblättern umfassend in-

formieren. Die Honorarkosten für diese Veranstaltungen wer-

den durch die HSG getragen und machen jährlich einen nicht

unerheblichen Anteil des uns zur Verfügung stehenden Etats

zur Förderung des HSM aus.

Im gleichen Jahr (1994) wurde für das HSM eine Bibliotheks-

einrichtung angeschafft und mit der elektronischen Erfassung

der Bestände begonnen. Zwei Jahre später begannen dann die

Arbeiten zur elektronischen Archivierung der Schliemann-Do-

kumente, die 2002 mit dem Vertrag zwischen der HSG und der

Gennadius Library at Athens zur elektronischen Archivierung

von rund 35.000 Autographen (Serie B: Briefe an Schliemann)

1

ihren Höhepunkt erreichten. Federführend sowohl bei der Er-

fassung der Bibliotheksbestände als auch der Archivierungs-

und Transkriptionsarbeiten von Schliemann-Dokumenten war

unser Mitglied Gerhard Pohlan, der auch die zwei umfangrei-

chen Kataloge der Bibliotheksbestände und das Findregister

der Serie B erarbeitete. In den ersten Jahren unterstützte un-

ser Mitglied Jürgen Damm diese Arbeiten, vor allen Dingen

die elektronische Aufarbeitung und Speicherung von Schlie-

mann-Archivalien aus Potsdam, München und Schwerin. In

den letzten Jahren arbeitete auch unser Mitglied Herr Ulrich

Keßler vor allem bei der Erfassung der griechisch-sprachigen

Bibliotheksbestände mit. Nun kann man aber nur Bestände er-

fassen, die man hat. Deshalb möchte ich an dieser Stelle un-

serem Ehrenmitglied Herrn Prof. Georgios Korres nochmals

aufs Herzlichste für die Übereignung zahlreicher Artikel,

Aufsätze, Zeitschriften und Bücher danken, die nach wie vor

einen wesentlichen Teil der Bestände der Bibliothek des HSM

ausmachen.

Im Jahr 1996 führten wir die erste von mittlerweile vielen

Studienreisen durch, die im Vereinsleben inzwischen wichti-

ge und beliebte Höhepunkte sind. Die ersten Fahrten wurden

durch unser Mitglied Frau Karin Klug organisiert und führ-

ten nach Moskau und St. Petersburg. Höhepunkt dieser Reise

war die Besichtigung des im Puschkin-Museum ausgestellten

„Schatzes des Priamos“ und die Besichtigung der Werkstatt,

in der das Bernsteinzimmer nachgebildet wurde. Erstmals be-

suchten wir auf unserer zweiten Fahrt „Troia“, Delphi, Patmos,

Mykene, Tiryns und Schliemanns Haus „Ilíou Mélathron“ in

Athen. Inzwischen haben wir im Rhythmus von zwei Jah-

ren viele derartige Studienfahrten unternommen. Mehrmals

führten sie nach Griechenland (u. a. Kreta, Olympia, Mykene,

Tiryns und Athen).

1 Anm. der Redaktion: Der Nachlass von Heinrich Schliemann in der Gen-

nadius Library wurde in verschiedene Serien gegliedert, s.

http://www.asc- sa.edu.gr/index.php/archives/heinrich-schliemann-finding-aid.

So z. B. die

Briefe: Serie B = Briefe an Schliemann, Serie BB = Originalbriefe Schlie-

manns, Serie BBB = Schliemanns Briefe in seinen Kopierbüchern.

Unvergessen ist auch die Türkei-Reise mit dem Besuch zahlrei-

cher archäologischer Stätten, die uns bis ins Reich der Hethiter

nach Hattusa brachte, darunter eine Besichtigung Troias unter

Führung von Prof. Manfred Korfmann. Die letzten drei Stu-

dienreisen unternahmen wir nach Kampanien (sahen hier den

Vesuv, die Ruinen von Pompeji, Herculaneum, Cumae und

statteten den Tempeln von Paestum einen Besuch ab), darauf

folgte die Reise nach England (mit London, Oxford und als

Höhepunkt Stonehenge). 2015 ging es nach Sizilien mit seinen

zahlreichen Sehenswürdigkeiten.

Die HSG hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder als

verlässlicher Partner des HSM erwiesen. Dank der Mitglieds-

beiträge und der Einnahmen aus dem Kommissionsgeschäft

sowie der großzügigen Spenden unserer Mitglieder waren wir

in der Lage, zahlreiche Projekte des Museums finanziell zu

unterstützen, wie z. B. den Druck von Flyern, die Bestuhlung

des ersten Vortragsraumes auf dem Dachboden, den Ankauf

von neuen und antiquarischen Büchern. Zu ergänzen wäre hier

noch die Herstellung von trojanischen Pferdchen aus Lebku-

chen oder der Ankauf von Materialien für Kinderveranstaltun-

gen im HSM, deren Durchführung uns ein besonderes Anlie-

gen, auch im Hinblick auf eventuelle Nachwuchsförderung, ist.

Für den Ankauf von Repliken und Modellen oder für die

Durchführung der Archivierungsarbeiten reichten unsere Ein-

nahmen zur Förderung des HSM aber bei weitem nicht aus.

Großzügige Zuwendungen der Jost-Reinhold-Stiftung, bezie-

hungsweise die von unserem Ehrenmitglied Jost Reinhold pri-

vat gespendeten Mittel wurden über die HSG dem Museum

zu 100% zugeführt, um die oben erwähnten Projekte zu rea-

lisieren. Gleiches gilt für die größeren Spenden durch unsere

Mitglieder Herrn Rüdiger Weng, Frau Berchner und Herrn Dr.

Budde.

Das umfangreichste Projekt, welches sich für das HSM als

außerordentlich segensreich auswirken sollte, war der Wie-

deraufbau des ehemaligen Pfarrstalls, dem heutigen Veran-

staltungsgebäude des HSM. Anlässlich der 5. Ankershagener

Museumstage im Jahre 2000 wurde der Grundstein für den

Bau gelegt. Die HSG stellte für den Bau die Anschubfinan-

zierung in Höhe von 112.400 DM (56.182

) zur Verfügung,

die notwendig war, um die in Aussicht gestellten Fördermittel

des Bundes in Anspruch zu nehmen. Bereits im Oktober 2000

konnte Richtfest gefeiert werden und im Juni 2001 erfolgte die

Einweihung des Gebäudes mit einem Vortrag von Dr. Baudach

(Eutin) über Johann Heinrich Voß. Damit waren die Vorausset-

zungen für zahlreiche Aktivitäten des Museums für Vortrags-

und Kinderveranstaltungen, gesellige Abende, Literatur- und

Musikerlebnisse und für eine Heimstatt für unsere Mitglieder

während unserer Tagungen geschaffen.

Es ließen sich noch viele weitere gemeinsame Projekte von

HSM und HSG nennen. So die gemeinsame Beteiligung zur

750. Jahrfeier der Gemeinde (2005), bei der unser Mitglied

Wolfgang Schliemann im Festumzug Heinrich Schliemann

darstellte, dann 2007 die Bemühungen um die Restaurierung

des Grabkreuzes der Mutter Schliemanns auf dem Kirchhof,

ausgeführt durch die Fa. Preik, die dieses Erinnerungsstück

vor dem allmählichen Verfall bewahrten. Zu nennen sind

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