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Seite 12 Informationsblatt 25 Dezember 2013

Mitgliederversammlung

Dennoch nagt nach 12 Jahren

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auch an dieser Dauerausstel-

lung der Zahn der Zeit. Alle Räume des denkmalgeschützten

Gebäudes müssen renoviert und die Dauerausstellung erneuert

werden. Das sollte zumindest nach 15 Jahren im Jahr 2013,

aber jedenfalls vor dem 125. Todestag Schliemanns am 26. De-

zember 2015 erfolgen.

Ziel der Umgestaltung ist es, die Attraktivität des Museumsbe-

suches zu erhöhen. Vielfältige Ideen sind von allen engagierten

Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des Museums schon längst

entwickelt worden. Was bisher fehlte, war die finanzielle Absi-

cherung der zukünftigen Projekte.

Die Neugestaltung sollte unter dem Prinzip der doppelten Op-

tik

4

erfolgen, d. h.:

• Verbindung von Spektakulärem mit dem Wissen-

schaftlichen.

• Sowohl die Wenigen als auch die Vielen sollen er-

reicht werden.

• Sowohl der archäologische Flaneur als auch der wis-

senschaftlich Interessierte muss begeistert sein.

• Jeder soll auf seine Weise etwas mit nach Hause neh-

men.

Wissenschaftliche Akribie darf nicht die Schaulust verstellen;

schöne Oberfläche nicht im inhaltlosen Schein aufgehen.

Die

gegenwärtige Dauerausstellung

hat (abgesehen vom neu

eingerichteten Kinderzimmer im Dachgeschoss) 8 inhaltlich

abgeschlossene Bereiche im Erdgeschoss des Hauses. Der

Rundgang erfolgt im Uhrzeigersinn:

01. Vestibül (Schautafeln, Schliemannbüste u. a.).

Archäologischer Teil

02. Großer Raum zur Troia-Grabung (Schautafeln und

Vitrinen, Originalfundstücke, Nachbildungen u. a.

aus dem „Schatz des Priamos“, Modell von Troia

VI).

03. Kleiner Raum zur Mykene- und Tiryns-

Grabung (Schautafeln und Vitrinen, Nach-

bildungen u. a. „Agamemnonmaske“, Mo-

delle beider Burganlagen, Virchow-Büste).

Chronologischer Teil

04. Raum zur Kindheit und zur Familie (Schautafeln

und Vitrinen, Diorama „Kampf um Troia“, Erin-

nerungsstücke an die Schliemann-Familie, Bücher

des 19. Jahrhunderts).

05. Raum zu Schliemanns Leben bis zum Auswande-

rungsversuch nach Venezuela im November 1841

(Schautafeln, Modell des ursprünglichen Pfarrge-

ländes, Luftbild des Museumsgeländes) – danach

erreicht man wieder das Vestibül mit Stammbaum

und Gegenständen von späteren Pfarrhausbewoh-

nern.

06. Raum bis Schliemanns Promotion in Rostock

(1869), russische und griechische Familie (Schau-

3 Das war der Stand vom 31. März 2011. Mittlerweile sind es 15 Jahre.

4 Wir folgen damit einer Kunstauffassung von Nietzsche, Richard Wagner

und Thomas Mann, die u. a. in hervorragender Weise im Buddenbrook-

haus Lübeck umgesetzt worden ist.

tafeln und Vitrinen, Modell des athenischen

Wohnhauses „Iliou Melathron“, interaktive Stati-

on zur Reisetätigkeit Schliemanns – u. a. Weltreise

von 1864-1866 – und zu seiner Leidenschaft für

Fremdsprachen – er beherrschte ca. 20 Sprachen.

7 andere interaktive Stationen befinden sich im

ehemaligen Kinderzimmer Schliemanns im Dach-

geschoss).

07. Raum zu Schliemanns bleibenden Kontakten zu

Mecklenburg (Schautafeln u. a. über Jugendfreun-

din Minna Meincke und zur mecklenburgischen

Gelehrtenwelt).

08. Raum bis zu Schliemanns Tod am 26. Dezember

1890 in Neapel und zu dessen bleibenden Ver-

diensten (Schautafeln und Vitrinen, Modell des

Schliemannmausoleums in Athen, Erstausgaben

der Werke Schliemanns, Münzen, Briefmarken,

Kopie der Schliemannbüste im Deutschen Ar-

chäologischen Institut Athen u. a.).

Die

neue Konzeption

sieht vor, dass wiederum alle Räume

und – falls der Scheunenaufbau gelingt – auch noch zwei jet-

zige Büroräume für die Dauerausstellung genutzt werden. Der

Rundgang sollte dann entgegen dem Uhrzeigersinn erfolgen

(weil die alten Bereiche 2-3 und zusätzlich 4 für den archäolo-

gischen Teil reserviert bleiben sollen).

Die gegenwärtige Textlastigkeit der Schautafeln (s. Führer

durch das Schliemann-Museum, Ankershagen 2003) soll – im

Sinne der doppelten Optik – aufgelöst werden: Schautafeln mit

wenig Text; Schubfächer zum Herausziehen von zusätzlichen

Informationstafeln, wo besonders Interessierte sich in die ein-

zelne Thematik weiter vertiefen können; Hör- und Videostati-

onen (mit Texten aus Schliemanns Büchern und Briefen u. a.,

kleine Berichte über Troia, Mykene und Tiryns u. a.). Wichtig

ist, dass die Texte eine englische (ggf. auch noch eine polni-

sche) Zusammenfassung beinhalten!

Falls die zwei Büroräume (nachAufbau der Pfarrscheune

5

) hin-

zukämen, könnte im größeren ein „Ruheraum“ entstehen mit

Bücher- und Sitzecke sowie Kaffeeautomat.

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Somit sieht das Skelett der neuen Dauerausstellung (was in die

einzelnen Bereiche hineinkommen kann, hängt von den finan-

ziellen Mitteln ab) wie folgt aus:

01. Vestibül.

Chronologischer Teil

02. Raum zur Kindheit und Jugend Schliemanns.

03. Raum zur Kaufmannstätigkeit in den Niederlan-

den, Russland (und Amerika).

04. Mögliche Fortsetzung von 3. und Familienge-

schichten / Privates.

Hypothetischer Teil

05. „Ruheraum“ – ehemals Büroraum?

5 Anm. d. Redaktion: Es gibt mittlerweile auch Überlegungen, die Büro-

räume in das Verwaltungsgebäude zu verlagern, wenn dieses vom Träger

angekauft wird.

6 Diese Idee ist sehr gut im Goethe-Museum Ilmenau umgesetzt worden.

Alternativ: Die zwei Büroräume werden auch Ausstellungsräume.