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Informationsblatt 24 Dezember 2012
Exkursion
AmAnfang war den Frauen der Besuch des Münsters verboten.
Sie durften sich zu ihrem Gottesdienst nur in der Torkapelle
am Beginn des Anwesens treffen. Erst 1385 wurde den Frauen,
wenn sie „ehrenwert und von Stand“ waren, der Besuch des
Münsters erlaubt.
Im südlichen Seitenschiff ist sehr auffällig die außergewöhn-
liche Schönheit der mittelalterlichen Glasmalerei. Auch noch
wichtig – das Münster war die bevorzugte Grablege der meck-
lenburgischen Herzöge und steht damit für seine große politi-
sche Bedeutung, es war nicht Rostock und nicht Schwerin!
Von außen stellt das Münster einen imposanten Bau dar, ein
Bau eben ganz hin zu Gott. Es hat keinen Turm entsprechend
den strengen Regeln zisterziensischer Baukunst, sondern einen,
wenn auch großen, Dachreiter. Und es hat außen keine Strebe-
pfeiler, was Eleganz verleiht.
Zum Abschluss rundete ein Blick aus luftiger Höhe auf die
weite, sanfte Landschaft und das ferne Wasser der Ostsee das
Erlebte ab. Ein Münster in Mecklenburg und ein so überwälti-
gender Eindruck – einfach zum Niederknien.
Ein ganz dickes Dankeschön möchte ich Herrn Bresching sa-
gen für seine sehr kompetente und unterhaltsame Führung.
Das nächste Ziel – Neubukow – wird angesteuert. Uns begrüßt
eine Handvoll Häuser, unglaublich idyllisch gelegen, und in-
mitten dieses einladenden Ortes thront eine wunderschöne go-
tische Kirche und lässt uns wieder staunen. Wir sind eingeladen
in die Heinrich-Schliemann-Gedenkstätte in Neubukow und
werden begrüßt vom Vorsitzenden des Heinrich-Schliemann-
Klubs, Herrn Kruse, und seiner Helferschar. Wir werden von
einer köstlichen Kuchentafel verwöhnt, so richtig zum Wohl-
fühlen. Wir besichtigen die sehr schöne und im schlichten, hel-
len Gewand seine Schätze zeigende, renovierte Gedenkstätte.
So wuchs etwas der Eindruck, man kann auch dort zu Hause
sein. Einen ganz großen Dank an alle!
Ein wunderschöner sonnenheller, warmer Sommertag fand
seinen Ausklang bei einem gewohnt traditionell fulminanten
Abendessen mit guten Gesprächen und einem Lächeln im Her-
zen. Noch einmal ein großes Danke an alle für so viel Mühe
und Einsatz.
Ute Schliemann,
Stuttgart
Aufstieg zum Dachboden des Münsters
Stadtrundgang durch Schliemanns Geburtsort