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ländischer Institute sowie die kontinuierliche Entwicklung der Fotografie. Durch
die zahlreichen Ausgrabungen konnten nun ehemals anonymen antiken Statuen
und Vasenbilder einzelnen Künstlernamen zugeordnet werden und vieles andere
mehr. Durch die Masse der Funde ist nun Arbeitsteilung und Spezialisierung an-
gesagt!
Aber bedenke, so endet Michaelis‘ Werk, das Schillerzitat:
Immer strebe zum
Ganzen, und kannst du selbst kein Ganzes / Werden, als dienendes Glied schließ
an ein Ganzes dich an.
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Gut nutzbar sind heute noch die in den beiden Auflagen am Schluss beigefügten
chronologischen Übersichten der Entdeckungen und Forschungen von 1790 bis
1907.
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Mit einem Appendix möchte ich meinen Beitrag schließen. Im Archiv des Hein-
rich-Schliemann-Museums befinden sich auch drei Briefe (aus den Jahren 1873,
1874 und 1886) in Kopie von Adolf Michaelis an Heinrich Schliemann (die Ori-
ginale liegen in der Gennadius Library in Athen, mit der seit 2001 eine Koopera-
tionsvereinbarung mit der Heinrich-Schliemann-Gesellschaft Ankershagen e. V.
und dem Heinrich-Schliemann-Museum Ankershagen besteht). Die Gegenbriefe
sind meiner Kenntnis nach nicht mehr vorhanden. Aus diesen Briefen
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geht her-
vor, dass sich Michaelis Ende 1873 um einen Gipsabguss der von Schliemann
1872 gefundenen Helios-Metope für Straßburg bemühte, die er Anfang 1874 auch
bekam. Im dritten Brief aus Athen vom 14. Oktober 1886 empfiehlt Michaelis dem
Troiaausgräber in Rücksprache mit Friedrich von Duhn (1851-1930) und Wilhelm
Dörpfeld „Herrn Dr. Schuchhardt“ als Mitarbeiter. Schliemann müsse ihn aller-
dings pekuniär in den Stand versetzen, längere Zeit in Athen zu bleiben. Bekannt-
lich gab Carl Schuchhardt dann 1890 das Buch „Schliemann’s Ausgrabungen in
Troja, Tiryns, Mykenä, Orchomenos, Ithaka im Lichte der heutigen Wissenschaft“
heraus.
Literaturverzeichnis:
Buchholz 1995: H.-G. Buchholz, Die Archäologenfreundschaft zwischen Heinrich Schlie-
mann und Friedrich Schlie – Der Briefwechsel zweier bedeutender Archäologen, in: Mit-
teilungen aus dem Heinrich-Schliemann-Museum Ankershagen, hrsg. von W. Bölke, Heft
3, Ankershagen 1995.
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Michaelis 1906, S. 291 (zitiert aus: Musenalmanach für das Jahr 1797).
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Michaelis 1906, S. 293-300); Michaelis 1908 (S. 334-343).
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Briefe vom 5. 12. 1873, 26. 01. 1874 und 14. 10. 1886.