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Auch die ersten grie-
chischen
Gelehrten
stießen bei ihrer Er-
forschung der grie-
chischen Inseln auf
Spuren der prähisto-
rischen Kykladenkul-
tur, doch blieben ihre
Entdeckungen völlig
unbeachtet, wohl auch
aufgrund der unzu-
reichend detaillierten
Publikationen. Schon
1842 berichtete P. Zo-
lontas von eigenen
Grabungen in der früh-
kykladischen Nekro-
pole von Chalandriani
auf Syros ohne jedoch
Details zu nennen
54
.
Gregorios Papadop-
oulos publizierte 1862
seine Grabungen in
Chalandriani, bei der er etwa 100 Gräber aufdeckte und eine Auswahl von 30 dort
gefundenen Gefäßen nach Athen brachte
55
. Er verzichtet in seiner Publikation auf
Abbildungen, aber seine Beschreibung der Grabarchitektur und der Funde deu-
ten darauf hin, dass er tatsächlich einen großen Teil jener Nekropole ausgegraben
hat. Der Ausgräber jedoch datierte die Gräber in römische Zeit. Klon Stephanos
(1855–1915) erforschte in den 1870er Jahren Syros, war jedoch primär auf der
Suche nach Inschriften
56
. In seiner Publikation von 1875 bildet er auch ein Ky-
kladenidol ab, das ebenfalls aus der Chalandriani-Nekropole stammte (Abb. 10)
57
.
Über seine Grabungen an diesem Ort ist nicht viel bekannt, er überführte aber
etwa 101 dort gefundene Objekte nach Athen
58
. Stephanos sollte sich noch später
um die frühkykladische Archäologie verdient machen, auch wenn er leider nie
eine ausführliche Publikation seiner Funde vorlegte
59
.
54
Hekman 2003, 50.
55
Papadopoulos 1862; Hekman 2003, 50 f.; Vasilikou 2006, 57.
56
Vasilikou 2006, 66–72.
57
Stephanos 1875, 8 Anm. 7. Taf. 1 rechts unten.
58
Hekman 2003, 51. 88 f. 276–283.
59
Rambach 2000b, 76 f.; Vasilikou 2006, 72–83.
Abb. 10 – Klon Stephanos bildete in seinem Buch mit Ausnah-
me dieses Kykladenidols aus Chalandriani nur Inschriften ab.