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Seite 45

Informationsblatt 31 Februar 2020

Beiträge und Berichte

Das Jahr 2019 war für das Schliemann-Museum und uns Mit-

arbeiter ein ganz besonderes. Noch bis Mitte des Jahres war

das Museum wegen der umfangreichen Sanierung geschlossen.

Doch die Museumsarbeit ruhte nicht, ganz im Gegenteil. Hin-

ter verschlossenen Türen wurde fleißig an der neuen Daueraus-

stellung gearbeitet. Nebenher fanden unsere Familientage wie

gewohnt im großen Veranstaltungsraum des Museums statt: so

lockten z. B. das Winter- oder Osterbasteln wieder viele Fami-

lien auf das Museumsgelände (ca. 70 Besucher).

Ein Höhepunkt im Frühjahr war die Wiederkehr unseres hölzer-

nen

Trojanischen Pferdes

auf den Museumsvorplatz. Nach gut

22 Jahren war das imposante Wahrzeichen von Ankershagen in

die Jahre gekommen. Ein neues Pferd musste her. Mitte Mai ha-

ben wir es dann mit einem großen Familienfest bei strahlendem

Sonnenschein eingeweiht. Dazu besuchten uns circa 230 Gäste.

Es gab Bastelaktionen rund um die antike Sagengestalt, dazu

konnte getobt und gerutscht werden. Die Schüler der Theater-

gruppe des Gymnasiums Carolinum beteiligten sich mit einem

kleinen Gastspiel, einem Auszug aus Homers Schilderungen

zum „Trojanischen Krieg“. Es war rundum ein gelungenes Fest.

Mit der Eröffnung der neuen Dauerausstellung Anfang Juni

starteten wir dann in die neue Saison. Neben der architektoni-

schen Gestaltung oder den zu vermittelnden Inhalten, präsen-

tiert sich nun vieles neu. Dies betrifft insbesondere die Art des

Rundgangs und der Einsatz unterschiedlichster Medienstatio-

nen. Diese neuen Formate bieten unglaublich viel Spielraum,

insbesondere in den Führungen. So etwa das Antikentelefon, in

dem Götter angerufen werden können und aus ihrer Sicht über

den Trojanischen Krieg berichten, oder die Hörstation zu den

Heldentaten des Herakles. Neu

ist auch und wird gut angenom-

men der „Museumspfad“. Er

führt die jungen Besucher mit

thematischen Fragen durch die

Ausstellung.

In den ersten Monaten nach der

Wiedereröffnung verzeichne-

te das Museum großen Zulauf

an Besuchern, sei es an Rei-

segruppen, Vereinen, vor al-

lem aber an Schulklassen. Sie

nutzen gern das Museum als

außerschulischen Lernort. Und

alle waren gespannt, was sich

im Museum über die Monate

der Baumaßnahmen getan hat-

te. Wir hatten viele bekannte

Schulen aus der Region zu Be-

such, aber auch von weiter her;

so zum Beispiel 60 Schüler der

„Don-Bosco-Regionalschule“

aus Rostock oder 30 Jugend-

liche von der „Evangelischen Schule Robert-Lansemann“ aus

Wismar sowie 25 Schüler der „Panke-Schule“ aus Berlin.

Viele Schulklassen wurden von uns durch das Haus geführt.

Viele nahmen auch unser museumspädagogisches Angebot

wahr; sehr beliebt waren dabei Projekte wie die

Olympiade

oder das

Theater in der Antike

. Derzeit richten sich die Projekte

ausschließlich an Schulklassen der 5.-7. Klasse. Vermehrt kam

die Anfrage auch von höheren Schulklassen nach Projekten auf.

Diese Formate sollten im kommenden Jahr dringend umgestal-

tet und angepasst werden.

Als Museumspädagogin des Schliemann-Museums freute es

mich sehr, auch bei der diesjährigen Festwoche der Regiona-

len Schule „Heinrich-Schliemann“ in Möllenhagen mit dabei

zu sein. Gemeinsam mit Schülern der 6. Klasse haben wir ein

Projekt zu

Olympia

erarbeitet. Dazu gab es von mir eine kleine

Einführung zur Geschichte der antiken Kult- und Wettkampf-

stätte, während die Schüler anschließend selbst kreativ wurden.

In kleinen Gruppen bauten sie dazu einzelne Orte nach. Dabei

sind am Ende ganz tolle und vor allem unterschiedliche Werke

entstanden, die anschließend in den Fluren der Schule ausge-

stellt wurden.

In den Sommerferien haben wir, wie jedes Jahr, jeweils donners-

tags unsere

Kreativ-Werkstatt

für Schüler geöffnet. Mit dabei

waren wieder Themen wie Mosaike oder das Papierschöpfen.

Auch konnten die Kinder und Jugendlichen in die Rolle des

Bildhauers Phidias schlüpfen und selbst einmal Bildhauer sein.

Sehr große Nachfrage hatte das Projekt „Wunderwerke – antike

Erfindungen nachgebaut“.

Museumspädagogische Arbeit im Heinrich-Schliemann-Museum (2019)

Ferien-Workshop „Die Kunst des Papierschöpfens“