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Seite 25

Informationsblatt 25 Dezember 2013

Exkursion

schaft vom Benediktinerorden. Sie gewannen an Einfluss und

Pfründen, vor allem nach der Zerschlagung des Templerordens.

Ab 1262 war adlige Abstammung Voraussetzung, Mitglied zu

werden. Die Statuten forderten ein Leben in Armut, Keuschheit

und die Verpflichtung zur Krankenpflege. Symbol wurde das

achtspitzige Kreuz. Mit der Eroberung von Rhodos nennen sich

die dort ansässigen Johanniter Rhodesier. 1522/1523 erobern

die Türken Rhodos. Die Rhodesier dürfen die Insel 1523 in

allen Ehren verlassen und wählen als neuen Ordenssitz Malta

(Malteserorden). In der Großpriorei Deutschland halten sie am

Namen Johanniter fest und werden im 12. und 13. Jahrhundert

in die Bestrebungen der Territorialfürsten, Land zu kolonisie-

ren und zu christianisieren, einbezogen. Durch kluge Politik

gelingt es ihnen, sich in den neuen Gebieten Einfluss, Land und

Rechte zu sichern. 1226 auch im heutigen Gebiet Mirow. Als

1701 das Land den Mecklenburger Herzögen zufällt, sind es

wesentliche Teile des gesamten Amtes Mirow. 1806 und 1810

wird der Besitz der Johanniter weitgehend säkularisiert. In der

zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wird durch Friedrich Wil-

helm IV. von Preußen die protestantische Ballaey Brandenburg

wiederhergestellt. Mitglieder des Ordens und die seit 1866

bestehende Johanniter Schwesternschaft e. V. leisten auf den

Schlachtfeldern zweier Weltkriege in Krankenhäusern, bei der

Unfall-Hilfe und im sozialen Netzwerk eine hervorragende Ar-

beit und sind seit einigen Jahren auch wieder in Mirow tätig.

Auch Ankershagen ist in der Ausstellung vertreten. Die Weihe-

kreuze im Altarraum unserer Kirche zeigen wirklich Ähnlich-

keit mit dem Johanniterkreuz. Sollte der im Chor der Kirche

von Ankershagen abgebildete Wohnturm tatsächlich Sitz eines

Johanniterritters gewesen sein?

Inzwischen hatten wir den Aufstieg bis zur Turmplattform ge-

schafft und wurden entschädigt durch einen wunderschönen

Rundblick auf die Mirower Seenlandschaft. Wieder unten an-

gekommen wartete noch eine herzliche Überraschung auf uns.

Der Mirower Kirchturmverein spendierte einen Umtrunk mit

„Mirower Kirchturmwein“, rot und weiß, und so saßen wir um

den großen runden Tisch wie die Ritter der Tafelrunde und lie-

ßen den schönen und erlebnisreichen Tag in Mirow ausklingen.

An dieser Stelle ist es Zeit, herzlich Dank zu sagen, bei unserer

charmanten jungen Führerin, bei Dr. Lippe und den Mitglie-

dern des Kirchturmvereins und bei Dr. Witte, der den Part der

Organisation der Exkursion nach Mirow in allen seinen Teilen

übernommen hatte.

Der Bus brachte uns nach Marihn. Dort wartete in der traditi-

onsreichen Landgaststätte „Ross“ ein sehr wohlschmeckendes

Büfett. Die Speisen waren wieder sehr großzügig kalkuliert,

sodass sie nicht zu schaffen waren, mit einer Ausnahme, der

Süßspeisen. Diese Leckereien wurden gänzlich verputzt, die

letzten Portionen noch kurz bevor uns der Bus zu den Über-

nachtungsorten brachte.

Herr Steger hatte sich bereit erklärt, den Bericht über den Vor-

tag zu schreiben. Er zeigte mir ihn fast fertig in Steno. Damit

war er eindeutig im Vorteil. Er hatte schon fast alles schwarz

auf weiß, während ich im Kopf nicht einmal eine Vorstellung

darüber hatte, was ich alles hier berichten sollte.

Rainer Hilse

(Vorsitzender HSG)

Wie gewohnt: Gemütlichkeit und Freundschaft in Mirow. Tanzt hier Dr. Lippe (r.)?