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Seite 30 Informationsblatt 24 Dezember 2012

Beiträge und Berichte

gab es viel zu erfahren, und mit indianischer Musik im Hin-

tergrund fertigten wir Trommeln, Schmuck, Totempfähle, To-

mahawks und Traumfänger. Die kleinen Indianer lieferten sich

auch so manchen Kampf, der aber ohne Friedenspfeife, son-

dern mit einem Eis geschlichtet werden konnte.

Unsere „zweite Reise“ ging nach Ägypten. Hier gab es eine

Menge Infos zu der Hochkultur am Nil. Anhand von vielen Ab-

bildungen und Modellen konnten die Kinder schnell ins ent-

fernte Afrika folgen. Interessiert lauschten sie den Berichten

über Pyramiden, Hieroglyphen, Mumien, Pharaonen und ägyp-

tischen Gottheiten. Gemeinsam lernten wir, die vereinfachten

Hieroglyphen auf Papyrus zu schreiben und konnten dann ei-

nen geheimen Text enträtseln. Der Totenkult mit der Mumifi-

zierung war natürlich ein spannendes Thema und so konnten

die Kinder Kanopen, Gefäße die zum Aufbewahren der Einge-

weide dienten, herstellen und verzieren. Wer etwas mehr Kraft

und Ausdauer hatte, fertigte aus Porenbeton auch eine eigene

kleine Pyramide an. Natürlich gehört auch Gold und Schmuck

zu einem ägyptischen Tag, und so entstanden wunderschöne

goldene Gesichtsmasken und Amulette in Skarabäus-Form.

Am Ende des Tages hatten wir viele prunkvolle Pharaonen, ge-

bildete Schreiber und hohe ägyptische Götter in unserem Mu-

seum. Es machte allen so viel Spaß, dass sie sich gleich für die

nächste „Reise“ anmeldeten.

„Reisestation Drei“ war das alte Rom. In einer kurzen Abhand-

lung erfuhren die jungen Museumsbesucher die wichtigsten

Etappen bei der Entwicklung Roms

(ab urbe condita im Jahre

753 v. Chr.)

zur Weltmacht. Wir erzählten über Remus und Ro-

mulus, über Könige, die Republik, Kaiser, Senatoren, Bürger

und Sklaven. Aber auch die Kunst im alten Rom oder die geni-

alen Bauten der Römer, wie das Colosseum, war ein Thema an

diesem Tag. Besonders beliebt waren natürlich die Ausführun-

gen zu den Gladiatorenkämpfen, und so war es nicht verwun-

derlich, dass sich unsere Jungen gleich daran machten, Holz-

dolche und Schwerter zu bemalen, aus Wellpappe Brustpanzer

und goldene Lorbeerkränze herzustellen. Aus Fimo (Knete)

formten wir unsere eigenen Goldmünzen und verstauten sie in

selbstgefertigten Lederbeuteln. Die schönen Römerinnen ver-

suchten sich bei der Herstellung von wohlduftenden Badeölen

und wunderschönen Amuletten.

Auf unserer „letzten Reise“ besuchten wir China. Fragt man

Kinder, was das Besondere an China ist, hört man sofort die

chinesische Mauer. Sicher ist sie einmalig und beeindruckend,

schließlich war ja auch Schliemann von ihr fasziniert und be-

schreibt den Ausblick von der Mauer als das Schönste, was er

je gesehen hat. Dass es aber noch viele andere beeindrucken-

de Sachen in China gibt, erfuhren die Kinder in einem kleinen

Film über das Kaiserreich. Wir griffen daraus das Thema Dra-

chen auf und gestalteten hier die unterschiedlichsten Gegen-

stände. Es entstanden Drachenboote, Drachenlaternen, Papp-

drachen und Mosaike mit Drachenkämpfern. Beschäftigt man

sich mit China, darf natürlich die Seidenherstellung nicht feh-

len. Die Kinder, hauptsächlich die Mädchen, bemalten seidene

Fensterbilder mit wunderschönen Blumen und Vögeln. Auch

dieser letzte Reisetag war ein tolles Erlebnis.

An all unseren Aktionstagen hatten wir so viele Anmeldun-

gen, dass wir leider vielen Kindern absagen mussten. Über 240

kleine Gäste haben wir an diesen Tagen zu zweit betreut, mehr

konnten wir personell nicht abdecken. Ein besonderes Danke-

schön an dieser Stelle noch einmal an Beate Noetzel, die mich

bei allen Aktionen tatkräftig unterstützte.

Leider konnten von den sechs geplanten Familientagen nur drei

durchgeführt werden, da ich in diesem Jahr über einen längeren

Zeitraum aus gesundheitlichen Gründen gefehlt habe. Trotz-

dem zählten wir 126 Personen, was ein schönes Ergebnis ist.

Optimistisch und voller Tatendrang sehen wir dem Jahr 2013

entgegen und hoffen wieder auf viele junge begeisterungsfähi-

ge Museumsbesucher.

Undine Haase,

Museologin im HSM

Kritischer Blick von Undine Haase

Es ist immer viel Spaß dabei