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weilenden Dr. Dörpfeld aus Athen, dem wirklichen Mitarbeiter Schliemann’s mit
der Frage, ob er nicht für Sie das Gewünschte schreiben wolle, indeß lehnte[?] er
entschieden ab. Vielleicht thäten Sie gut, sich an Dr. Schuchhardt, Direktor des Kes-
tner Museum's in Hannover zu wenden, der viel mit Schliemann verkehrt hat und
dessen Publikationen in einem Bande allgemein verständlich heraus gegeben hat.
(Leipzig Brockhaus. 90) ...“
3
.
Das kurze Treffen mit Schliemann, das Humann in diesem Schreiben erwähnt,
dürfte etwa Mitte der 1880er Jahre anzusetzen sein. Nach Eduard Schulte, dem
Biographen von Humann, habe der erste „verbürgte Kontakt“ erst im Herbst 1889
stattgefunden. 1954 hatte Maria Sarre-Humann, die älteste Tochter von Humann,
die im Jahre 1875 geboren wurde, Schulte folgende Episode, erzählt
4
: „Als ich
vierzehn Jahre alt war, fuhren die Eltern mit Hans und mir von Smyrna nach
Deutschland über Athen, wo uns das Ehepaar Schliemann in sein pompöses Haus
3
zur erwähnten Publikation s. Schuchhardt 1890.
4
Schulte 1971, 130; ferner vermutet Schulte das Fehlen der Quellen in Bezug auf einen früheren
Kontakt. Ebenso nehmen Dörner − Dörner 1989, 303 die Athener Episode in ihre Humann-
Biographie auf.
Abb. 1 – Brief Humanns an die Wochenzeitschrift „Die Gegenwart“ vom 27. Januar 1891