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Seite 13

Informationsblatt 32 Dezember 2020

Mitgliederversammlung

Vorträgen vor Schülern der beiden Wismarer Gymnasien ge-

holfen. Doch Corona machte dies zunichte. Allein bei mir fie-

len 9 Vorträge zwischen Mitte März und Anfang Juni wegen

Corona aus und damit eine Werbung für das Heinrich-Schlie-

mann-Museum und ihrem Förderverein.

Glücklich waren wir, als wir endlich am 7. Juni die Reihe un-

serer Sonntagsvorträge fortsetzen konnten. Das war möglich

durch eine Vereinbarung mit der Europäischen Akademie, die

uns diesen Saal für 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur

Verfügung stellte. Nach Auskunft von Frau Haase passen un-

ter Abstandsregeln in unseren Veranstaltungsraum in Ankers-

hagen nur 14 Personen. Nicht nur am Rande sei hier erwähnt,

dass der Raum dank unserer Gesellschaft seit August wieder

über eine intakte Musik- und Mikrophonanlage verfügt. Wir

hoffen darauf, diese bald bei Sonntagsvorträgen benutzen zu

können. Doch werden wir wohl zumindest bis Ende des Jahres

in der Europäischen Akademie Gast sein müssen und dürfen.

Referenten der Sonntagsvorträge im Berichtszeitraum wa-

ren: Prof. Aslan (der jetzige Troja-Ausgräber), Sybille Galka,

Restaurator Detlef Krohn, PD Dr. Mühlenbruch, Prof. Rühle,

Dipl.-Museologe Frank Saß, Dr. Witte, Marco Zabel (Direktor

des Reuter-Museums Stavenhagen), Frau Dr. Zavadil und heute

Prof. Grossardt, auf dessen Vortrag wir uns schon freuen dür-

fen. Alle Themen finden Sie im kommenden Informationsblatt

verzeichnet. Am 5. Juli konnten wir den insgesamt 200. Sonn-

tagsvortrag

1

feiern, soweit feiern mit einem prickelnden Ge-

tränk möglich gewesen wären. Herr Dr. Mühlenbruch sprach

über „‘Mykener‘ und Hethiter – Nachbarn im Ostmittelmeer-

raum des 2. Jts. v. Chr.“ Ein glänzender Jubiläumsvortrag!

Im Oktober wollte uns Rainer Hilse über unsere geplante Reise

in die Troas berichten. Da auch diese wegen der jetzigen Si-

tuation ausfällt, musste nach einem „Ersatz“ gesucht werden.

Dr. Heeb, der schon im April sprechen sollte, wird am 4. Ok-

tober seinen Vortrag „Corne

ş

ti-Iarcuri (Rumänien) – aktuelle

archäologische Forschungen an der größten prähistorischen

Befestigungsanlage Europas“ halten. Ich bin ihm sehr dankbar

dafür, dass er schnell zusagte.

Über die Umstände der ausgefallenen Reise in die Troas so-

wie über die geplante Reise nach Griechenland wird uns Frau

Galka im Verlaufe der Mitgliederversammlung Näheres sagen

können.

Zu einer weiteren Unterstützung für das Museum soll heute

ein Beschluss gefasst werden. Wir möchten den kleinen Teich

im Museumsgelände wieder auf Vordermann bringen. Die Sa-

nierung (Entschlammung, Verdichtung des Teichgrundes und

spätere Wasserauffüllung) wurde schon von den Vorstandsmit-

gliedern einstimmig beschlossen. Doch sollen Sie, liebe Mit-

glieder, natürlich diesen Beschluss mittragen.

1 Für alle, die noch nicht mit der Zählung klarkommen: Von Mai

2003 bis August 2017 hielt der ehemalige Museumsleiter Dr. Wit-

te 168 Sonntagsvorträge. Ab September 2017 wurde die bewährte

Reihe mit wechselnden Referentinnen und Referenten fortgesetzt mit

neuer Zählung und dem Zusatz „neue Reihe“. Dieser Vortrag war

der 32. Sonntagsvortrag (neue Reihe) und damit insgesamt der 200.

Kommen wir zum Schluss zu jenen Projekten, die im Ergebnis

sich immer haben sehen lassen, die aber sehr zeitaufwendig

sind und teilweise dann später abgeschlossen wurden als ge-

plant. Ich meine unsere Publikationen.

Über das Informationsblatt habe ich am Anfang schon gespro-

chen. Schwerpunkt in den nächsten Monaten ist aber die Her-

stellung eines neuen Museumskataloges, der durch die neue

Dauerausstellung nötig wurde. Dafür bekamen wir vom Minis-

terium für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Landes Meck-

lenburg-Vorpommern Fördergelder in Höhe von 10.000 Euro.

Die HSG gibt durch Beschluss der letzten Mitgliederversamm-

lung die gleiche Summe hinzu. Die Verkaufserlöse der Kataloge

fließen größtenteils in die Gesellschaft zurück. Wir hofften im

vorigen September, dass der Katalog in einer Erstauflage von

10.000 Stück zu Saisonbeginn 2020 vorliegt. Doch dann kamen

Corona und noch ein paar andere Hemmnisse. Ab 14. September

wollen Frau Haase und ich gemeinsam und intensiv unter Hin-

zuziehung der Redaktionskommission, bestehend aus zusätzlich

Dr. Bölke, Frau Galka und Herrn Hilse, am Katalog arbeiten, so

dass er vor Weihnachten erscheinen kann. Die GmbH stellte uns

dafür ein umfangreiches Bildmaterial zur Verfügung.

Parallel dazu wird an einem neuen „Mitteilungsheft“ mit aus-

gewählten Sonntagsvorträgen gearbeitet. Vorbildlich wie im-

mer reichte Dr. Bölke schon seine drei Beiträge ein. Auch von

Rainer Hilse habe ich schon seine Zuarbeit.

Da kommt eine Menge Arbeit auf uns zu. Ich sage mal ganz

locker: „Wir schaffen das“.

Ich weiß nicht, ob Sie alle den alten Cato kennen. Den römi-

schen Feldherrn, Staatsmann und Geschichtsschreiber. Er

lebte von 234 bis 149 v. Chr. Er verewigte sich mit dem Aus-

spruch „ceterum censeo Carthaginem esse delendam“. „Im

Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden

muss“. Das soll er am Ende jeder seiner Reden, egal worüber

er sprach, gesagt haben.

Nun will ich mich nicht verewigen, folge aber trotzdem seinem

Beispiel, indem ich am Ende meiner Rechenschaftsberichte

immer wieder betone: Ich habe 2018 den Vorsitz der Gesell-

schaft auf Drängen einer ganzen Reihe von Mitgliedern und

aus Verantwortung übernommen. Meine Lebensplanung sah

etwas anderes vor. Sie können sich darauf verlassen, dass ich

zusammen mit dem Vorstand, zusammen mit Ihnen für einen

großen Erfolg im Schliemannjahr 2022 sorgen werde. Doch im

September 2022 trete ich nicht mehr zur Wiederwahl als Vor-

sitzender an. Ich bin dann 70 Jahre alt und der Vorsitz gehört in

jüngere Hände. Ich werde mich auch nicht umstimmen lassen.

Deshalb müssen wir gemeinsam und intensiv nicht nur nach

neuen Mitgliedern suchen, sondern auch nach denen, die bereit

sind, in unserer Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen.

Ich danke allen herzlich, meinen Vorstandsmitgliedern, den

Beiratsmitgliedern und den Museumsmitarbeiterinnen für ihre

Arbeit im Berichtszeitraum und natürlich auch denen, die den

Vorstand und mich persönlich in der Vergangenheit unterstützt

haben und die bereit sind, unsere Heinrich-Schliemann-Ge-

sellschaft durch Enthusiasmus in eine gute Zukunft zu führen.