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Seite 12 Informationsblatt 31 Februar 2020

Mitgliederversammlung

Liebe Mitglieder,

vor einem Jahr stand ich hier vor Ihnen und gab einen Ausblick

auf die anstehenden Veränderungen im Schliemann-Museum.

Heute nun freue ich mich, über die positive Entwicklung in

unserem Haus berichten zu können.

Nur einen Tag nach der letzten Mitgliederversammlung, am

10. 09. 2018, hatten wir damit begonnen, das Museum zum 2.

Mal schrittweise auszuräumen. Ich veranschlagte damals eine

Schließzeit von voraussichtlich 7 Monaten, diese hatte sich je-

doch aus unterschiedlichen Gründen um 2 Monate verlängert.

Am 11. September 2018 war die erste große Bauberatung. Herr

Rutsch hat alle beteiligten Firmen eingeladen, es wurden Pro-

bleme angesprochen und der Zeitplan der einzelnen Gewerke

festgelegt. Ab diesem Zeitpunkt wurden an jedem Dienstag

Bauberatungen mit ihm, den beteiligten Firmen, Herrn Rose,

Frau Krienke vom Landkreis und der Museumsleitung durch-

geführt.

Am 12. 09. 18 fingen wir an, alle Vitrinen zu leeren und die

Sachen ordnungsgemäß zu verpacken und auszulagern. Für die

Rückgabe der Leihgaben an das Museum für Vor- und Früh-

geschichte Berlin wurde eine Inventur durchgeführt und ein

Kunsttransport angefordert. Am 24. 09. 18 erfolgte die Über-

gabe der Leihgaben an die Spedition und der Transport nach

Berlin.

Die Büroräume im Untergeschoss wurden vollständig ausge-

räumt. In der ehemaligen Museumskasse befand sich nun wie-

der ein provisorisches Großraumbüro.

Im Oktober begannen die Abrissarbeiten im Museum. Der Putz

wurde im Untergeschoss abgeklopft und für die zusätzlichen

Ausstellungsräume zwei Wanddurchbrüche getätigt. Bei die-

sen Arbeiten trat plötzlich ein großes Problem auf – Haus-

schwamm! Nun hieß es erstmal Baustopp!

Gutachter mussten kommen und feststellen, inwieweit sich der

Schwamm ausgebreitet hatte und welche Bauelemente zu ent-

fernen waren. In allen Räumen wurden Fußböden und Gebälk

untersucht. Doch wir hatten Glück im Unglück – der Schwamm

war nur im jetzigen ersten Ausstellungsraum. Die Decken wur-

den abgestützt und zwei Wände völlig ersetzt, wie auch der

Dielenfußboden.

Material musste bestellt und kurzfristig eine Zimmerei gefun-

den werden, die das Gebälk und die Dielen einbrachte. Hier

fand sich eine Firma aus Babke, die später auch das Abschleifen

aller Böden durchführte. Es entstanden somit zusätzliche Kos-

ten in Höhe von 65.000 €, die aber durch den Landkreis und die

MuSeEn gGmbH problemlos übernommen wurden.

Natürlich verzögerten sich die Bauarbeiten; so wurden die

Lehmputzer, die eine hervorragende Arbeit leisteten, nicht

Ende Dezember, sondern erst Ende Februar fertig. Der Lehm-

putz wurde so perfekt aufgebracht, dass wir uns spontan ent-

schlossen hatten, diesen in den archäologischen Räumen nicht

überzustreichen, sondern den irdenen Eindruck als Emotions-

träger zu lassen.

Die Sanierungsarbeiten in den Ausstellungsräumen wurden im

März 2019 abgeschlossen. Dann erfolgte die Überprüfung der

Sicherungsanlage und die Durchführung notwendiger Repa-

raturen. Maler, Tischler und Elektriker mussten anschließend

noch kleinere Nachbesserungen ausführen.

Ab April waren die Tischlerfirmen vor Ort und begannen mit

dem Einbau der Trägerelemente und Vitrinen. Die aufwendi-

ge Verarbeitung der Wandelemente führte zu Verzögerungen,

da etliche Flächen nachgearbeitet werden mussten. Sie wiesen

nicht die gewünschte Qualität auf. Diese Arbeiten zogen sich

noch bis zum Tag der Eröffnung hin.

Der Bauleiter Herr Rutsch war nur dienstags zur Bauberatung

anwesend. Somit war ich täglich damit beschäftigt, Fragen der

Handwerker zu beantworten oder einzugreifen, wenn etwas

nicht nach Absprache verlief.

Neben diesen Tätigkeiten koordinierte ich die textlichen Ab-

sprachen zwischen den anderen Mitstreitern und Frau Rutsch.

Das ernannte Drehbuchteam mit Herrn Dr. Bölke (Raum 1+2

Kindheit und Ausbildung), Herrn Dr. Witte (Raum 6+7/8 Vom

Kaufmann zum Forscher und Mykene), Herrn Dr. Mühlenbruch

in Zusammenarbeit mit den Studenten Gizem Dakmaz, Lena

Güßbacher, und Kathrin Krüger (Raum 9+10 Kleine Grabun-

gen und Troja), Frau Galka (Raum 5 HS und Griechenland und

Tod) und mir (Raum 3+4 Russland und Kosmopolit) arbeitete

zum größten Teil sehr eng und produktiv zusammen, jedoch

war das Engagement sehr unterschiedlich und oft musste im-

mer wieder angemahnt und nachgefragt werden, was natürlich

den Ablauf verzögerte und allen Ausführenden Nerven kostete.

Alle gelieferten Texte wurden von mir in das Drehbuch eingearbei-

Bericht der Leiterin des Heinrich-Schliemann-Museums, Undine Haase

(Berichtszeitraum vom 10. September 2018 bis 8. September 2019)

Undine Haase