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Seite 33

Informationsblatt 29 April 2018

Sonderausstellung

Faschingsumzüge gebaut worden sind. Sie müssen also ihren

festen und ständigen Platz haben und über eine entsprechende

Größe verfügen.

Zweifellos das

bekannteste

Trojanische Pferd steht seit 1974

vor der Ausgrabungsstätte von Troja im Nordwesten der Türkei.

Das weltweit

größte

Trojanische Pferd findet man seit 2003 auf

dem Hof des Winckelmann-Museums in Stendal. 2001/2002

warb es für eine große Ausstellung „Troia: Traum und Wirk-

lichkeit“ in Stuttgart, Braunschweig und Bonn. Das Pferd ist

15,60 m hoch, 13 m lang und 9,50 m breit. Sein Gewicht beträgt

ca. 45 Tonnen. 23 Tonnen Stahl und ca. 550 qm Holz wurden

verbaut. Über 32 Stufen gelangt der Besucher in das Innere des

Pferdes, in dessen Bauch 30 Personen Platz haben.

Das

schönste

Trojanische Pferd steht im Gelände des Hein-

rich-Schliemann-Museums in der Schliemanngemeinde An-

kershagen. Es ist 6 m hoch und 10 m lang und ist aus Lärchen-

holz gearbeitet. (Leider ist es während der Ausstellung „schwer

erkrankt“.)

Das

filmreife

Trojanische Pferd ist, nachdem es im Film „Tro-

ja“ vom deutschen Regisseur Wolfgang Petersen und mit Brad

Pitt als Achilleus im Jahre 2004 in Szene gesetzt wurde, vor

einigen Jahren im Hafenort Çanakkale (Türkei) gelandet. In

dem Hollywoodstreifen wurde das Pferd durch das Tor in Troja

gezogen, ohne die Mauer einzureißen. So geht es aber nicht!

Es steht auch ein Trojanisches Pferd auf dem Schulhof der

Schliemann-Grundschule in Berlin-Rudow. Die Schule feierte

2016 mit einem großen Fest ihr 50-jähriges Bestehen.

Wie sollte es auch anders sein: Die stolze bayerische Hauptstadt

brachte gleich drei Trojanische Pferde hervor: 1. Das Pferd des

Prähistorischen (Paläontologischen) Museums München war

1994 für ein paar Monate zu Gast in Ankershagen. 2. 2006

stand auf dem Königsplatz in München ein Trojanisches Pferd

als Blickfang für die Ausstellung „Mythos Troja“. 2008 wur-

de es vor der „Homer-Ausstellung“ in Basel gesichtet und jetzt

steht es wohl in der Neckarstraße in Stöckach? 3. Das Trojani-

sche Pferd von Hans Wimmer (1907-1992) wurde ca. 1985 in

München aufgestellt.

Etwas mysteriös ist das Foto eines Trojanischen Pferdes, das

vor vielen Jahren im Internet auftauchte und eine nahezu hun-

dertprozentige Kopie des Stückes vor demAusgrabungsplatz in

Troja darstellt. Das Pferd soll in Shizhao (Taiwan) stehen.

In der tschechischen Hauptstadt Prag gibt es einen Stadtteil

„Praha-Troja“ mit einem schönen Weinberg und einem bota-

nischen Garten. Es ist wohl nicht sehr verwunderlich, dass hier

auch ein Trojanisches Pferd Heimat gefunden hat – ein ziemlich

wohlgenährtes!

Beliebt ist das Trojanische Pferd auch als Blickfang bzw. An-

ziehungspunkt vor Gaststätten mit griechischen oder türki-

schen Speisen. Nachdem im Heinrich-Schliemann-Museum

Ankershagen ein Sonntagsvortrag über die „Geschichte des

Trojanischen Pferdes“ gehalten wurde, traf eine E-Mail von der

Schreinerei FORMVOLL aus Aarbergen-Michelbach ein, die

darüber informierte, dass ihre Firma ein großes 7,5 m hohes

Pferd angefertigt und am 22. April 2008 im Restaurant „Tro-

ja“ (Hof Aspich) in Lahnstein auf der Höhe aufgestellt hat. Im

Anhang fand sich die Dokumentation des gesamten Arbeitspro-

zesses. Der Kopf des Pferdes war kurz zuvor schon Teil eines

Faschingsumzuges. Im Gemeindeblättchen Aarbergener Land

vom 17. April 2008 heißt es: „Da das gigantische Pferd vor Ort

der ständigen Witterung ausgesetzt ist, wurde für Fachwerk und

Körperaufbauten entsprechend witterungsbeständiges Dougla-

sienholz und für die sichtbare äußere Verschalung Lärchenholz

gewählt. Durch fachliche Auswahl des Holzes und konstruktive

Holzschutzmaßnahmen im Inneren ist jetzt schon optimal da-

für gesorgt, dass das Trojanische Pferd eine lange Lebensdauer

haben wird.“

1

Aber nicht nur in einem Restaurant in Lahnstein (Rhein-

land-Pfalz) ist ein „Trojanisches Pferd“ zu sehen, wie zwei an-

dere Beispiele beweisen: 1. Das Trojanische Pferd vor einem

Restaurant in Griechenland, unbekannter Ort. 2. Das Trojani-

sche Pferd vor einem Restaurant in Ku

ş

adası, Westtürkei.

1 Anm. der Redaktion: Na dann, alles Gute! Die Hoffnung hatten wir für

unser Pferd auch, bis sie im 21. Jahr zerbrach.

Tafeln zur Geschichte des Ankershagener Pferdes

Ein Highlight: Die „Trojanischen Pferde heute“