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Kulturkreise
Minoisch
Mykenisch Luwisch
Hethitisch
Bedeutendste Fundstätte Knossos
Mykene
Troja
Hattuša
Sprache
unbekannt
Griechisch
Luwisch
Nesisch,
Luwisch
Name der Schrift
Linear A
Linear B
Luwische
Hieroglyphen
Akkadische
Keilschrift
Entdeckung der Schrift
1878
1886 Kreta,
1939 Pylos
1812
1906
Gebrauch der Schrift
ca. 1800–1450
v. Chr.
ca. 1425–1200
v. Chr.
ca. 2000–600
v. Chr.
ca. 1700–1200
v. Chr.
Dauer des
Schriftgebrauchs [Jahre]
350
225
1400
500
Untergang der Kultur
ca. 1250 v. Chr. ca. 1170 v. Chr. kein Untergang ca. 1190 v. Chr.
Anzahl bekannter
Siedlungsplätze
34
<300
ca. 340
>60
Ausdehnung [x100 km
2
] 8
ca. 60
>250
<180
Anzahl überlieferter
Dokumente
1427
6058
99 (Hieroglyphen),
383 Fragmente
(Keilschrift)
>33’000
Dokumente in Amarna-
Korrespondenz (total 382)
keine
keine
2
4
Meeresherrschaft
(Thalassokratie)
ca. 1600–1450
v. Chr.
ca. 1450–1250
v. Chr.
1192–1182, nach
1100 v. Chr.
niemals
Besondere Leistungen Steingefäße
Keramik, Öle,
Salben
Metalle, Pferde,
Holz
Verwaltung
Militär
Schiffe
Schiffe
Infanterie
Streitwagen
Ägyptischer Name
Keftiu, Kunusa Tanaja
Arzawa, Lukka, Isy Hatti
Hethitischer Name
Capthtor
Ahhiyawa
Luwiya, Aššuwa,
Arzawa, Lukka,
Wiluša
Nesi
Tabelle 2: Kulturen um das östliche Mittelmeer
Wir schlagen daher vor, das bereits vorhandene Wissen über die Kulturen des
2. Jt. v. Chr. in Westkleinasien besser zu strukturieren, indem die umfassende
linguistische Forschung mit der Feldforschung verknüpft wird. Dringend erfor-
derlich sind Profilschnitte, idealerweise bis zum anstehenden Festgestein, um die
Keramiktypologie für Westkleinasien zu bestimmen und so den luwischen Kul-
turkreis auch mit Hilfe der materiellen Kultur genauer zu definieren. Wünschens-
wert wäre eine Konferenz, bei der alle Ausgräber luwischer Fundstätten ihre Er-
gebnisse präsentieren und mit Fotos von Bauresten und Artefakten ein visuelles
Bild luwischer Kultur zeichnen. So könnte sich die Wissenslücke in kurzer Zeit
schließen lassen.