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Informationsblatt 26 Februar 2015
Anlässlich einer Hochzeit waren wir Ende August in Griechen-
land. Da wir zur „Familie“ gehörten, mussten wir natürlich
schon zwei Tage vorher da sein. Die ganze Familie war versam-
melt und wir wurden mit „Hallo“ und Küsschen begrüßt. Am 2.
Tag wurde ein Familienfest gefeiert. Es wurde gegessen, etwas
getrunken und mit den Handys jede Menge fotografiert, sodass
wir selbst keine Bilder machen konnten. Am folgenden Tag war
dann die Hochzeit. Die Kirche wurde geschmückt und um 19
Uhr am Abend fand die Trauung statt. Eine solche Zeremonie
dauert eine ganzeWeile. Leider hatten wir auch dort keine Chan-
ce zum Fotografieren.
Danach machte sich die Gesellschaft nach Eggio auf. Dort auf
einem der Berge war dann das Hochzeitslokal. Es war wunder-
schön gelegen. Die Tische waren im Garten gedeckt und wir
saßen wieder bei der Familie. Leider war auch die Musik dort
aufgebaut. Eine halbe Stunde vor Mitternacht erschien dann das
Brautpaar. Wir waren dann allerdings die ersten Gäste, die sich
auf den Weg ins Hotel machten. Das war leichter gesagt als ge-
tan. Es war stockfinster, und auf dem Weg gab es keine Laterne.
Es war sehr schwer, den Weg zu erkennen. Wir landeten endlich
in einem kleinen Ort, wo noch einige Männer in einer Kneipe
saßen. Wir sind dann in unserer „Gala“ dorthin und haben nach
dem Weg gefragt. Die Männer waren natürlich amüsiert und er-
klärten uns, dass wir am Gaswerk vorbei müssten. Nur wo war
das Gaswerk? Nachdem wir dann wieder ein Stück zurück ge-
fahren sind, fanden wir eine Spitzkehre, die man aber vorher
nicht gesehen hatte.
Nach der Hochzeit ging es dann für 3 Tage nach Mykene. Wir
waren die einzigen Gäste im Hotel. Die Busse fahren zwar zu
den Ausgrabungen, aber niemand bleibt im Ort. Unser Hotelier
hatte dann für uns eine Überraschung. Er nahm uns mit in seine
Ölberge, und dort zeigte er uns einige antike Gräber, die man
sonst nicht zu Gesicht bekommt. Unter anderem ein großes Kup-
pelgrab. Leider hatten wir keine Kamera dabei.
Später haben wir uns dann erholt in Killini Bad. Da wir verspro-
chen hatten, nochmals bei den Eltern der Braut zu übernachten
(wir mussten es schwören!), sind wir noch für eine Nacht dort
gewesen. Wir wurden verwöhnt und der Brautvater fuhr mit uns
auf knapp 2000 m Höhe, um uns die schöne Natur, sowie die
Aussicht über den Golf von Korinth und auf die Inseln bis Ke-
falonia zu zeigen. Außerdem hatten wir einen tollen Blick auf
seine Plantagen.
Da gerade die Korinthenernte begann, war es interessant zu se-
hen, wie Korinthen entstehen. Zunächst werden die Trauben auf
großen Tüchern am Stiel getrocknet. Später werden die Trauben
von den Stielen befreit, bis auf die kleinen Stiele und dann an
Bäckereien verkauft. Wir bekamen natürlich auch welche. Als wir
uns verabschiedeten, erhielten wir von allen etwas: Kartoffeln,
Tomaten, Käse und Blumen. Sogar unser „Adoptivenkel“ schenk-
te mir eine rote Rose. Ich könnte noch viele Dinge erzählen, z. B.
von einem Bauern, der uns Honig für den halben Preis verkaufte,
nur weil wir schon einige Male bei ihm Honig gekauft haben. Au-
ßerdem mussten wir erst mit seiner Frau und ihm Kaffee trinken.
Zum Schluss bekamen wir noch eine volle Plastiktüte mit 25 Ei-
ern, Zitronen und Orangen. Natürlich haben wir uns auch bedankt
mit Schokolade und kleinen Geschenken. Wir haben jedenfalls
wieder die griechische Gastlichkeit kennen gelernt.
Marlis Berchner und Herbert Becker,
Mitglieder der HSG aus Hagen
Beiträge und Berichte
Neues aus Griechenland
M. Berchner und H. Becker in Ankershagen im Sepember 2012