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Seite 53

Informationsblatt 26 Februar 2015

Anlässlich einer Hochzeit waren wir Ende August in Griechen-

land. Da wir zur „Familie“ gehörten, mussten wir natürlich

schon zwei Tage vorher da sein. Die ganze Familie war versam-

melt und wir wurden mit „Hallo“ und Küsschen begrüßt. Am 2.

Tag wurde ein Familienfest gefeiert. Es wurde gegessen, etwas

getrunken und mit den Handys jede Menge fotografiert, sodass

wir selbst keine Bilder machen konnten. Am folgenden Tag war

dann die Hochzeit. Die Kirche wurde geschmückt und um 19

Uhr am Abend fand die Trauung statt. Eine solche Zeremonie

dauert eine ganzeWeile. Leider hatten wir auch dort keine Chan-

ce zum Fotografieren.

Danach machte sich die Gesellschaft nach Eggio auf. Dort auf

einem der Berge war dann das Hochzeitslokal. Es war wunder-

schön gelegen. Die Tische waren im Garten gedeckt und wir

saßen wieder bei der Familie. Leider war auch die Musik dort

aufgebaut. Eine halbe Stunde vor Mitternacht erschien dann das

Brautpaar. Wir waren dann allerdings die ersten Gäste, die sich

auf den Weg ins Hotel machten. Das war leichter gesagt als ge-

tan. Es war stockfinster, und auf dem Weg gab es keine Laterne.

Es war sehr schwer, den Weg zu erkennen. Wir landeten endlich

in einem kleinen Ort, wo noch einige Männer in einer Kneipe

saßen. Wir sind dann in unserer „Gala“ dorthin und haben nach

dem Weg gefragt. Die Männer waren natürlich amüsiert und er-

klärten uns, dass wir am Gaswerk vorbei müssten. Nur wo war

das Gaswerk? Nachdem wir dann wieder ein Stück zurück ge-

fahren sind, fanden wir eine Spitzkehre, die man aber vorher

nicht gesehen hatte.

Nach der Hochzeit ging es dann für 3 Tage nach Mykene. Wir

waren die einzigen Gäste im Hotel. Die Busse fahren zwar zu

den Ausgrabungen, aber niemand bleibt im Ort. Unser Hotelier

hatte dann für uns eine Überraschung. Er nahm uns mit in seine

Ölberge, und dort zeigte er uns einige antike Gräber, die man

sonst nicht zu Gesicht bekommt. Unter anderem ein großes Kup-

pelgrab. Leider hatten wir keine Kamera dabei.

Später haben wir uns dann erholt in Killini Bad. Da wir verspro-

chen hatten, nochmals bei den Eltern der Braut zu übernachten

(wir mussten es schwören!), sind wir noch für eine Nacht dort

gewesen. Wir wurden verwöhnt und der Brautvater fuhr mit uns

auf knapp 2000 m Höhe, um uns die schöne Natur, sowie die

Aussicht über den Golf von Korinth und auf die Inseln bis Ke-

falonia zu zeigen. Außerdem hatten wir einen tollen Blick auf

seine Plantagen.

Da gerade die Korinthenernte begann, war es interessant zu se-

hen, wie Korinthen entstehen. Zunächst werden die Trauben auf

großen Tüchern am Stiel getrocknet. Später werden die Trauben

von den Stielen befreit, bis auf die kleinen Stiele und dann an

Bäckereien verkauft. Wir bekamen natürlich auch welche. Als wir

uns verabschiedeten, erhielten wir von allen etwas: Kartoffeln,

Tomaten, Käse und Blumen. Sogar unser „Adoptivenkel“ schenk-

te mir eine rote Rose. Ich könnte noch viele Dinge erzählen, z. B.

von einem Bauern, der uns Honig für den halben Preis verkaufte,

nur weil wir schon einige Male bei ihm Honig gekauft haben. Au-

ßerdem mussten wir erst mit seiner Frau und ihm Kaffee trinken.

Zum Schluss bekamen wir noch eine volle Plastiktüte mit 25 Ei-

ern, Zitronen und Orangen. Natürlich haben wir uns auch bedankt

mit Schokolade und kleinen Geschenken. Wir haben jedenfalls

wieder die griechische Gastlichkeit kennen gelernt.

Marlis Berchner und Herbert Becker,

Mitglieder der HSG aus Hagen

Beiträge und Berichte

Neues aus Griechenland

M. Berchner und H. Becker in Ankershagen im Sepember 2012