Background Image
Previous Page  52 / 68 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 52 / 68 Next Page
Page Background

Seite 52 Informationsblatt 26 Februar 2015

Beiträge und Berichte

Gleichfalls gab es ein ungeschriebenes Gesetz, dass Prima-

donnen auf ihrem Höhepunkt Selbstmord begehen mussten.

Und darüber entstanden dann neue Musikstücke.

Die Ägypter wären so gut in Musik gewesen, weil sie eine

Kolonie von Atlantis waren und deshalb nie eine Zeit der Bar-

barei gekannt hätten. Was man in Ägypten sah, das war die

Kultur von Atlantis. Nach dem Untergang von Atlantis wäre

es in Ägypten bergab gegangen und schließlich haben Grie-

chenland und China „die Führung“ übernommen.

Auch diese Geschichte ging um die Welt. In einem Bericht in

der kanadischen

The Daily Colonist

vom 8. Januar 1914 wur-

de klargestellt, dass Primadonnen keinen Selbstmord begehen

brauchten, wenn sie einen anderen Beruf wählten. Oft aber

fielen sie mitten im Applaus spontan tot um.

Als die Geschichte am 19. April 1914 in der australischen

Sunday Times

erschien, zeigte sich, dass Orchester und Bal-

lett auch für nicht musikalische Männer etwas im Angebot

hatten. Die Damen trugen Kleider, durch die man hindurch

sehen konnte.

Am 28. Juni 1914 brach der erste Weltkrieg aus. Paul Schlie-

mann verschwand von der Bildfläche. Im Gegensatz zu einer

großen Zahl von jungen Männern überlebte er aber den Krieg.

Am 28. Februar 1925 erscheint er wieder in

The Mail

vonAde-

laide. Nun ist er erneut der Sohn von Prof. H. Schliemann, der

Troia entdeckt hatte und glaubte, dass auch Atlantis einst exis-

tierte. Der junge Schliemann war 15 Jahre den von seinem

„Vater“ markierten Weg gefolgt. Sein Buch würde nun bald

veröffentlicht werden.

Am 21. September 1925 erschien in der

Newcastle Morning

Herald and Miners‘s Advocate

ein weiterer sensationeller Ar-

tikel von Paul Schliemann:

„Neues Licht auf den verschollenen Kontinent“

Seit der Veröffentlichung seines früheren Berichtes hat Paul

Schliemann umfangreiche Unterwasserforschung im Gebiet

zwischen Westafrika und Mittel- und Südamerika angestellt.

Der Meeresboden war schwer zu erreichen, aber es wurde

deutlich, dass die Spitzen der Tiefseeberge bewohnt gewesen

sind. Er fand dort mehrere Flachreliefs von großer Schönheit

und Felsen, auf denen Bilder von Tieren graviert waren, sogar

Tempel. Hier hatten die Menschen von Atlantis ihre Götter

verehrt. Die Fundstücke ähnelten denen, die Frobenius im Ni-

ger und er selbst in Yukatan gefunden hatte. Je älter also die

Kunst aus Afrika und Amerika war, desto mehr glich sie sich.

Paul Schliemann macht eine ganze Menge an Feststellungen

und folgert letztendlich: Atlantis hat es wirklich gegeben! Von

hier aus hat man die Welt erobert!

Erneut wurde die Veröffentlichung von Paul Schliemanns

Buch angekündigt, doch auch dieses Mal erschien es nicht.

Und nun verschwand er für immer von der Bühne, aber die

Geschichte wurde nicht vergessen. Gelegentlich gab es Ver-

weise auf seinen ersten Artikel.

Ich gebe hier nur ein Beispiel, aber es gibt ohne Zweifel wei-

tere.

3

Am 22. April 1975 benutzte die

Leeuwarder courant

diese Geschichte, um zu zeigen, dass man der offiziellen Wis-

senschaft nicht vertrauen kann. Paul Schliemann trat mit ei-

ner Geschichte hervor, die ihnen nicht passte, und er war ver-

schwunden, bevor er sein Buch hatte veröffentlichen können.

Eine schnelle Suche im Internet ergab, dass

The Official Au-

thorized Website of Egerton Sykes Atlantology

noch immer

glaubt, dass die Geschichte von 1912 stimmt. Sie haben sogar

noch einige neue Informationen über den Enkel der zum Sohn

wurde. Er wäre im ersten Weltkrieg gefallen und seine Witwe

hat später den griechischen Minister M. Tsalsdaris geheira-

tet.

4

Und so hat Heinrich Schliemann ein neues Familienmitglied

bekommen, das noch heute in der Literatur lebt, obwohl kei-

ner es je gesehen hat.

Wenn es Schliemannliebhaber gibt, die die ursprünglichen

englischen Texte lesen möchten, schreiben Sie mir unter

arentzen@xs4all.nl

, und ich werde sie schicken.

Wout Arentzen, Utrecht

3 Anm. d. Redaktion: Auf diesen Bericht wurde mehrmals zurückgegrif-

fen, z. B. durch Heinrich Pudor, Eugen Georg, Egerton Sykes und Martin

Ebon. Wichtigste Quelle ist Eugen Georgs Bericht in: Schlüssel zum Welt-

geschehen, Heft 8/9, 1931.

4 Anm. d. Redaktion: Sykes identifiziert Paul mit Agamemnon Schliemann

(dieser war in erster Ehe mit einer französischen Schauspielerin Nadine

verheiratet, die später den griechischen Premier - April 1946 bis Januar

1947 - Konstantinos Tsaldaris (1885 bis1970) ehelichte). Agamemnon war

der Sohn und nicht der Enkel Schliemanns und starb erst 1954 in Paris.