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Seite 2 Informationsblatt 32 Dezember 2020

Geleitwort

Liebe Mitglieder

der Heinrich-Schliemann-Gesellschaft e. V.,

während ich diese Zeilen schreibe, befindet sich Deutschland

im zweiten Lockdown (andere nennen es Shutdown oder Wel-

lenbrecher). Unsere Spitzenpolitiker heißen ihn „light“, doch

vor allem für Kulturinstitute und Künstler ist er „heavy“. Zum

zweiten Mal musste das Heinrich-Schliemann-Museum An-

kershagen schließen. Und das im 40. Jahr seines Bestehens!

Festveranstaltungen und andere Aktivitäten fielen zwar nicht

ins sprichwörtliche Wasser, jedoch dem Corona-Virus zum

Opfer. Darüber berichtet die Museumsleiterin Undine Haase

in diesem Informationsblatt. Wie lange die Schließung dau-

ern wird, ob wirklich nur bis zum 30. November, erfahren Sie

nicht mehr in diesem Heft, da es zu diesem Zeitpunkt schon im

Druck vorliegt. Das wiederum ist eine positive Nachricht.

Auch die Heinrich-Schliemann-Gesellschaft und die Vor-

standsarbeit wurden in diesem Jahr 2020 von so manchen

Einschränkungen betroffen. Dass sich die Mitglieder des Vor-

standes weniger als sonst treffen konnten, ist leicht zu ver-

schmerzen, da Absprachen auf vielen Wegen erfolgen können.

Schwerwiegender war da schon die Absage unserer geplanten

Reise in die Troas im September. Fast 40 Gesellschaftsmitglie-

der und Gäste hatten sich sehr darauf gefreut. Wann sie nach-

geholt werden kann, steht momentan noch nicht fest. Jedoch

lassen wir uns nicht von Corona abschrecken, Ideen für kom-

mende Reisen zu entwickeln. Sie finden in diesem Informa-

tionsblatt sogar zwei Reisevorschläge für 2021 und eine Um-

frage für eine „Schliemann-Tour 2022“.

Die von der HSG veranstaltete Reise soll vom 21. bis 30. Sep-

tember 2021 nach Griechenland gehen. Dabei werden wir Orte

anfahren, die wir teilweise schon von früheren Reisen kennen,

aber auch den Ausgrabungsort Pylos, wo unser Ehrenmitglied

Professor Korres geforscht hat, und das traumhafte Delphi, das

uns einen wunderbaren Zusammenklang von Natur und Kultur

offenbaren wird. Frau Karin Klug, Mitglied der Gesellschaft,

bietet zusätzlich eine „Sonderreise Athen und klassisches Hel-

las“ vom 29. Dezember 2021 bis 5. Januar 2022 aus Anlass des

200. Geburtstags Heinrich Schliemanns an. Wer also einmal

Silvester in Athen verbringen möchte, sollte sich bei ihr mel-

den.

Im Jahr 2001 unternahm ich mit dem Fahrrad eine „Schlie-

mann-Tour“, die mich von Berlin über Fürstenberg, Neustre-

litz, Ankershagen, Rostock, Neubukow, Mölln nach Hamburg

führte. Zumindest seit dieser Zeit kam vom damaligen Vor-

stand die Idee auf, eine ähnliche Tour zu deutschen „Schlie-

mannorten“ – allerdings mit dem Bus – für Mitglieder der HSG

zu veranstalten. Bisher stieß sie noch nicht auf großes Interes-

se. Der Vorstand bittet Sie nun in diesem Heft darum, ihm erst

einmal nur zu signalisieren, ob Sie daran Interesse haben.

Ich muss jetzt noch einmal auf die Auswirkungen der Coro-

na-Pandemie für die Arbeit des Vorstandes zurückkommen.

Die Planungen für die internationale Konferenz Ende März/

Anfang April 2022 in Rostock sind ins Stocken geraten. Die

drei Rostocker Professoren sind gegenwärtig durch die ver-

änderte Situation in der Lehre dermaßen überlastet, dass sie

sich mit den Vorbereitungen nicht beschäftigen können. Ob-

wohl das HSM und die HSG seit 1985 allein und erfolgreich 10

Konferenzen vorbereitet und durchgeführt haben (einzige Aus-

nahme: 2008 zusammen mit der französischen Universität Poi-

tiers und der polnischen Universität Opole), halten wir an einer

engen Zusammenarbeit mit dem Heinrich-Schliemann-Institut

der Rostocker Universität fest. Den optimistischen Blick auf

ein erfolgreiches Schliemann-Jahr 2022 sollten wir nicht ver-

lieren. Wir sollten auch darauf hoffen, im nächsten Jahr den 30.

Geburtstag der Heinrich-Schliemann-Gesellschaft zusammen

mit dem Museum ausgiebig feiern zu dürfen.

Den Optimismus, auch im „Corona-Jahr“ eine Mitglieder-

versammlung durchzuführen, hatte der Vorstand im Sommer

nicht verloren und lud satzungsgemäß dazu Anfang Juli zum

ersten Septemberwochenende ein. Zwar kamen weniger Mit-

glieder als sonst und auch nicht von allzu weit her, aber die

gekommen waren, fanden wieder ein abwechslungsreiches

Programm vor. Wegen der hygienischen Abstandsregelungen

konnten wir dieses Mal nicht in Ankershagen tagen. Die Euro-

päische Akademie in Waren (Müritz) stellte uns ein perfektes

Ausweichquartier zur Verfügung. Dafür nochmals unser herz-

licher Dank! Nachdem wir am Sonnabend tagsüber eine erleb-

nisreiche Exkursion hinter uns hatten, freuten sich abends alle

Anwesenden über die Auszeichnung von Frau Rita Günther

mit der Heinrich-Schliemann-Medaille. Alles das können Sie,

liebe Mitglieder, in diesem Informationsblatt nachlesen.

Ich mache Sie auch aufmerksam auf die vielen Beiträge und

Berichte, die Sie nach London, Pamphylia, Tunis und Kartha-

go entführen und Ihnen Informationen über die Walhalla und

einen Vergleich zwischen Schliemann und Beethoven bieten.

Ich wünsche Ihnen nun eine angenehme Lektüre. Und bitte

denken Sie daran, auch im kommenden Jahr die Arbeit des

Vorstandes sowie die Qualität der Informationsblätter durch

Anregungen, Vorschläge und aktive Mitarbeit zu unterstützen

bzw. zu verbessern.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Geleitwort des Vorsitzenden der Heinrich-Schliemann-Gesellschaft e. V.,

Herrn Dr. Reinhard Witte