Seite 6 Informationsblatt 27 März 2016
Mitgliederversammlung
Liebe Mitglieder, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste,
im Namen des Vorstandes der Heinrich-Schliemann-Ge-
sellschaft, des Leiters und der Mitarbeiterinnen des Hein-
rich-Schliemann-Museums möchte ich Sie zu unserer diesjäh-
rigen Mitgliederversammlung mit der Wahl des neuen Vor-
standes der Gesellschaft recht herzlich begrüßen.
Ich hoffe, Sie haben Verständnis dafür, dass unsere diesjäh-
rige Mitgliederversammlung an einem ungewohnten Ort und
zu einem ungewohnten Zeitpunkt stattfindet. Die zahlreichen
Veranstaltungen aus Anlass unseres internationalen Kolloqui-
ums dürften aber ein entschuldbarer Grund für diese Entschei-
dung sein.
Um Dopplungen in den Berichten des Vorstandes der HSG
und des Leiters des HSM zu vermeiden und somit das uns zur
Verfügung stehende Zeitlimit optimal auszunutzen, haben wir
uns für diese Mitgliederversammlung entschieden, einen ge-
meinsamen Bericht vorzulegen. Dabei werden Ihnen natürlich
keine Informationen vorenthalten.
Ich beginne unseren Bericht mit einigen Zahlen und Fakten
zur Mitgliederentwicklung und leite dann zu Aktivitäten der
HSG und des HSM im anstehenden Berichtszeitraum über.
Alle Informationen im Hinblick auf finanzielle Fragen ent-
nehmen Sie bitte dem Bericht unserer Schatzmeisterin.
Der Heinrich-Schliemann-Gesellschaft gehören zurzeit 187
Mitglieder an. Im Berichtszeitraum konnten wir 7 Neuauf-
nahmen verzeichnen. 2 Mitglieder erklärten aus privaten
Gründen ihren Austritt und 2 Mitglieder wurden wegen Zah-
lungsrückstandes der Mitgliederbeiträge laut Satzung aus der
Mitgliederliste gestrichen.
Im Berichtszeitraum trat der Vorstand der HSG zu acht ordent-
lichen Vorstandssitzungen zusammen. Da einige Vorstands-
mitglieder signalisierten, als Kandidaten in der kommenden
Legislaturperiode nicht mehr zur Verfügung zu stehen, re-
agierte der Vorstand auf diesen Umstand und war sehr erfreut
darüber, dass sich Herr Dr. Peters bereit erklärte, als vorerst
kooptiertes Mitglied im Vorstand mitzuarbeiten.
Schwerpunkte der Vorstandssitzungen waren die Einbindung
des HSM in eine vom Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
favorisierte GmbH kultureller und wirtschaftlicher Einrich-
tungen, die Vorbereitung des 11. internationalen Kolloquiums
„Archäologie und Archäologen im 19. Jahrhundert“ und un-
serer Mitgliederversammlung sowie die Auftragsvergabe der
Neugestaltung der „Heinrich-Schliemann-Medaille“.
Wie schon auf unserer letzten Mitgliederversammlung erör-
tert, plante der Landkreis die Einbindung des HSM in eine
GmbH „Wirtschaftsförderung Mecklenburgische Seenplatte“.
Die HSG versuchte zunächst in einem Brief an die Fraktions-
vorsitzenden der im Kreistag vertretenen Parteien auf die Pro-
bleme aufmerksam zu machen, die dieses Vorhaben mit sich
bringen könnte (möglicher Verlust der Gemeinnützigkeit der
Einrichtung). So wurde speziell darauf hingewiesen, dass ein
Verbleib des HSM im Blaubuch der Bundesregierung gefähr-
det sein könnte, und es auch Einschränkungen in der Förde-
rung durch die HSG auf Grund ihrer Satzung nach sich ziehen
könnte. Zustimmende Reaktionen erhielten wir nur seitens
der „Linken“ und „Grünen“. Der Kreistag stimmte letztend-
lich dem Vorschlag des Landkreises im Dezember 2014 zu.
Dies hatten auch drei weitere Schreiben des Vorstandes der
HSG vom September, Oktober und November 2014, gerich-
tet an den Kreistagspräsidenten bzw. an den Landrat, nicht
verhindern können. Als wir auf diese Schreiben keine Ant-
wort bekamen,
1
wandten wir uns an die Presse, allerdings
ohne ein Umdenken bei den Entscheidungsträgern zu errei-
chen. Ein persönliches Gespräch unseres Vorstandsmitgliedes
Herrn Prof. Rühle mit dem Landrat am Rande der feierlichen
Eröffnung des „Heinrich-Schliemann-Saales“ in der Musik-
schule Neustrelitz brachte gleichfalls kein Ergebnis. Auch
ein kritischer Diskussionsbeitrag „Für den Erhalt der Kultur-
landschaft in ihrer Vielfalt“ anlässlich einer Kundgebung im
Theater Neustrelitz zum Erhalt der Strukturen der Orchester-
und Theaterlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern wurde
zwar von den Betroffenen gewürdigt, erbrachte aber nicht den
gewünschten Erfolg eines gemeinsamen Vorgehens aller Kul-
tur- und Kunstvereine gegen finanzielle Kürzungen in diesem
Ressort. Zu unterschiedlich stellen sich in diesem Bereich die
Interessen dar. Hier scheint zu gelten: „Jeder stirbt für sich
allein!“
Im Mai dieses Jahres fand nach langem Bemühen ein Vierau-
gengespräch zwischen dem Landrat Herrn Kärger und dem
Leiter des HSM Herrn Dr. Witte statt. Kernpunkt war auch
hier die Befürchtung, dass das HSM Benachteiligungen hin-
sichtlich der dringend benötigten Förderung aus Drittquel-
len in Kauf nehmen müsse. Die Aussage des Landrates war
in diesem Punkt eindeutig. Sollte sich diese Befürchtung als
Tatsache erweisen, würde das HSM sofort aus der GmbH her-
ausgelöst werden und in direkte Trägerschaft des Landkreises
zurückkehren. Für derartige Sorgen gäbe es aber im Moment
keinerlei Hinweispunkte.
Am 1. Juli 2015 nahm die GmbH mit Sitz in Demmin ihre
Tätigkeit auf. Am 20. Juli besuchte die neue Geschäftsführerin
Frau Lauffer das HSM. Der Leiter des HSM und der Vorstand
der HSG hoffen vorurteilsfrei auf eine gute Zusammenarbeit
und vor allem darauf, dass es nun endlich in Sachen Sanierung,
Modernisierung und Installation einer zeitgemäßen neuen
1 Anm. der Redaktion: Vgl. Informationsblatt 26 (Februar 2015), S. 16 f.
Gemeinsamer Bericht des Vorsitzenden der Heinrich-Schliemann-Gesellschaft,
Herrn Rainer Hilse, und des Leiters des Heinrich-Schliemann-Museums Ankershagen,
Herrn Dr. ReinhardWitte
(Berichtszeitraum vom 7. September 2014 bis 5. September 2015)