Seite 22 Informationsblatt 26 Februar 2015
Sonderausstellungen
Die erste Ausstellung des Jahres war unsere hauseigene Son-
derausstellung mit dem Thema.
„Kinderbücher aus vergangener Zeit – staunen und erinnern“
ab dem 25. Januar 2014.
Bücher faszinierten auch schon Heinrich Schliemann von Kin-
desbeinen an. War es als Kind die „Weltgeschichte für Kin-
der“, so waren es später die Epen Homers, die seinen Lebens-
weg begleiteten. Also passte eine Bücherausstellung sehr wohl
in unser Museum.
Nach einem Zeitungsaufruf des Museums hatten viele Bewoh-
ner der Umgebung ihre Bücherschätze bei uns abgegeben. Da-
von konnten wir an die 200 Bücher präsentieren. Zu den ältes-
ten Exemplaren zählten die „Erzählungen aus der alten Welt“
von 1825, die schon erwähnte „Weltgeschichte für Kinder“ aus
dem Jahre 1828 sowie das Bilderbuch von „Reineke Fuchs“
aus dem Jahre 1885.
Die Sonderausstellung zeigte einen Querschnitt aus der Viel-
zahl der Kinderliteratur der Vergangenheit. 13 Texttafeln er-
läuterten eine zeitliche Abfolge mit den jeweiligen Besonder-
heiten in der Literatur für Kinder. Angefangen vomMittelalter,
in dem Kinder sich mit ausgewählten Bibelstellen, Auszügen
aus der „Ilias“ und anderen Heldensagen begnügen mussten,
über die Zeit der Aufklärung, in der das Kind im Mittelpunkt
der Bildung und Erziehung stand. Später berücksichtigte man
die unterschiedlichen Leseinteressen der Mädchen und Jun-
gen. Die sogenannte Backfischliteratur entstand. Viele Exem-
plare der „Trotzkopf“-Reihe und „Heidi“-Bücher fand man in
den Vitrinen wieder.
Gezeigt wurden natürlich zahlreiche kunstvoll illustrierte
Märchenbücher, die jeden Betrachter anrührten und an seine
Kindheit beziehungsweise an die der eigenen Kinder erinner-
ten. Ähnlich verhielt es sich mit den vielen wunderschönen
Bilderbüchern. Angefangen vom 1845 entstandenen „Struwel-
peter“, über die Geschichten von „Max und Moritz“ von Wil-
helm Busch bis hin zur „Häschenschule“ von Fritz Koch-Go-
tha und Albert Sixtus waren sie alle in den Vitrinen zu bestau-
nen. Aber auch Bilderbücher aus dem Nachkriegsdeutschland
bis zur Wende wurden gezeigt.
Es begegneten uns abgegriffene Pappbücher vom Igel „Mecki“,
„Mascha und der Bär“ und demEntenküken „Jolly“. Überhaupt
nahm das DDR-Kinderbuch einen großen Teil der Ausstellung
in Anspruch. Hier war der Fundus in unserer Region wohl
noch am größten. Trotzdem konnte nur ein Bruchteil der zur
Verfügung gestellten Bücher gezeigt werden.
Den Abschluss des Ausstellungsrundgangs bildete die phan-
tastische Literatur, die bis heute die Kinder fasziniert. So sa-
hen wir hier den Klassiker „Alice im Wunderland“, erstmals
1865 entstanden, sowie den 1937 erschienenen „Hobbit“ von
J. R. R. Tolkin, die „Harry Potter“ Bücher und Bestseller von
Walter Moers.
Neben den Texttafeln und Vitrinen waren kleine Installationen
eingebaut: zum Beispiel der Märchendrache, die Weihnachts-
gans Auguste, „Moritz in der Litfaßsäule“ und die vorlesen-
de Oma. Die kleinen Besucher konnten in einem Bücherregal
stöbern und lesen. Die Ausstellung war somit für die ganze
Familie konzipiert.
Als Begleitprogramm boten wir Führungen, Märchenlesun-
gen, Puppenspiel und Basteleien an. Auch das wurde rege an-
genommen.
„Moritz in der Litfaßsäule“
Im Jahr 2014 konnten wir drei Sonderausstellungen in unserem Obergeschoss zeigen und somit viele Besucher, die sich nicht
vordergründig mit Heinrich Schliemann beschäftigen, in unser Museum locken. Zu sehen waren zwei Ausstellungen mit Kinderbü-
chern und eine Kunstausstellung.
„Kinderbücher aus vergangener Zeit – staunen und erinnern“
25. 01. 2014 – 06. 07. 2014
Sonderausstellungen imVeranstaltungsjahr 2014
Die vorlesende Oma