Seite 20 Informationsblatt 26 Februar 2015
Mitgliederversammlung der VDGG
Die Mitgliederversammlung der VDGG fand am Sonnabend,
dem 29. März 2014, im Saal der Europäischen Akademie
statt. Für Begleitpersonen gab es eine Exkursion ins Orgel-
museum nach Malchow. Das Museum ist im ehemaligen
Pfarrhaus und in der malerisch gelegenen Klosterkirche des
heutigen Tourismusortes untergebracht. Die sachkundige
Führung wurde durch den Leiter des Museums und namhaf-
ten Organisten Herrn Drese gewährleistet.
Als Auftakt zur Mitgliederversammlung begrüßte Herr Dr.
Wilfried Bölke als Vorstandsmitglied der Heinrich-Schlie-
mann-Gesellschaft die Anwesenden, stellte das Anliegen
der HSG vor, gab ein kurzes Resümee zur Geschichte und
berichtete über die Bemühungen der Gesellschaft, die Auf-
nahme der Büste von Heinrich Schliemann in die Ehrenhalle
„Walhalla“, in der Nähe von Regensburg gelegen, zu initiie-
ren.
Die anwesenden Politiker (Innen) signalisierten im Rahmen
ihrer Möglichkeiten Hilfe und Unterstützung bei diesem Vor-
haben.
Frau Dr. Skarpelis-Sperk, die die Ehre hatte, Herrn Bundes-
präsidenten Gauck bei seiner letzten Griechenlandreise zu
begleiten, gab ausführlichen Bericht über die Eindrücke die-
ser Reise und würdigte seine bewegende Rede anlässlich des
Gedenkens an die zahllosen Opfer der NS-Vergangenheit.
Der Schwerpunkt ihres Redebeitrags war der Gegenwart
Griechenlands gewidmet. Frau Skarpelis-Sperk mach-
te mit deutlichen Worten auf die immer noch herrschende
nicht hinnehmbare soziale Lage der griechischen Bevölke-
rung aufmerksam. Zwei Drittel der Bevölkerung lebte inzwi-
schen unterhalb der Armutsgrenze, über 50% der Jugendli-
chen seien arbeitslos oder ohne Ausbildung und gingen so
als hoffnungsvolles Potential für die griechische Gesellschaft
verloren. Geradezu tragisch ist in diesem Zusammenhang
auch, dass das Niveau der Standards der Gesundheitsversor-
gung der Bevölkerung weit unter das Niveau anderer euro-
päischer Staaten gesunken ist. Die medizinische Versorgung
sei mangelhaft, dies kommt besonders darin zum Aus-
druck, dass die Zahl der durch schlechte Ernährung beding-
ten Krankheiten, einschließlich der Fehl- und Todgeburten,
steigt.
Der Aufruf der Präsidentin der VDGG, dem noch immer von
großen Teilen der deutschen Medien verbreiteten negativen
Griechenlandbild entgegenzuwirken, fand im Beschluss der
VDGG seinen Ausdruck, sich mit der Bundeszentrale für
politische Bildung ins Benehmen zu setzen, um derartigen
Tendenzen keinen Raum zu lassen.
Im weiteren Verlauf ihres Berichtes ging die Präsiden-
tin der VDGG auch auf die Initiative zur Gründung eines
Deutsch-Griechischen Jugendwerkes ein, welches erfreuli-
cherweise im Koalitionsvertrag der Bundesregierung Ein-
gang gefunden hat. Des Weiteren werden Programme der EU
zur Ausbildungsförderung junger Griechen und Griechinnen
empfohlen, die sowohl in Deutschland, als auch in Grie-
chenland genutzt werden können, um in dieser Frage Hilfe
zu leisten. Hinsichtlich dieser Problematik fand am 29. Mai
2014 ein Seminar in Bonn statt. In diesem Zusammenhang
nannte die Präsidentin die beachtliche Spendensumme von
208.000
€
für soziale Zwecke, die ausschließlich in Projek-
ten mit langfristigen, zuverlässigen Partnern in beständigen
Strukturen, ortsgebunden eingesetzt würden.
Die feierliche Enthüllung einer Marmortafel, einem Denk-
mal der Versöhnung, welche die Spender der 20.000 Eichen
für das Spenden-Projekt „Eichen für Kaisariani“ ehren soll,
fand am 27. April 2014 in Kaisariani statt. Mitglieder der
VDGG, welche zu diesem Termin in Griechenland weilten,
waren dazu recht herzlich eingeladen.
Nach der Mittagspause wurde die Mitgliederversammlung
fortgesetzt.
Die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministe-
rium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Frau Elke
Ferner, war der Einladung der VDGG gefolgt. Frau Ferner
sprach zum geplanten Deutsch-Griechischen Jugendwerk,
welches ähnliche Strukturen aufweisen könnte, wie das be-
reits bestehende Deutsch-Polnische und Deutsch-Franzö-
sische Jugendwerk, wobei die genaue Zielsetzung und die
Beteiligungsquoten der beteiligten Länder noch festgelegt
werden müssen.
Stadtführungen in historischen Kostümen