Lesungen - Johann Heinrich Voss - Kindheit und Jugend in Mecklenburg
“Johann Heinrich Voss – Kindheit in Penzlin (1751–1766)”
J. H. Voss wurde 1751 in Sommerstorf/Mecklenburg geboren. Sein Großvater war Leibeigener, sein Vater anfangs Gutsarbeiter, dann Kammerherr und Schreiber des Lübecker Domherrn von Witzendorf. Der Vater pachtete 1751 in Penzlin den Dammzoll und betrieb eine Gastwirtschaft. J. H. Voss verlebte seine Kindheit in Penzlin und besuchte dort von 1759–1766 die Stadtschule. Der bescheidene Wohlstand endete durch die Folgen des Siebenjähriger Krieges. (77 Min.)
„Johann Heinrich Voss‘ens Hungerjahre in Neubrandenburg“ (1766 – 1769)
Seine „niedere“ Herkunft und die Erlebnisse in der Zeit des Besuches der Lateinschule in Neubrandenburg, er war mittellos, hungernd und frierend auf die wenigen Freitische angewiesen, haben in dem jungen Voß seine bürgerliche und demokratische Haltung vorbereitet und ihn für das gesamte Leben geprägt. Das gilt gleichermaßen für die humanistisch orientierten Bildungskonzepte des späteren Pädagogen und die wortgewaltigen Streitschriften des überzeugten Aufklärers. (73 Min.)
„Johann Heinrich Voss in Ankershagen“ (1769-1772)
Nach dem Schulbesuch in Neubrandenburg, nahm Voss 1769 eine Hauslehrerstelle (Informator) auf dem Gut in Ankershagen bei der Familie des Klosterhauptmanns von Oertzen an, da er für ein Studium kein Geld hatte. Für Voß waren seine Erfahrungen in Ankershagen sein Leben lang prägend, besonders für seinen unbeirrbaren Kampf gegen den zweifachen Despotismus seiner Zeit, gegen Adel und Klerus. Eines seiner ersten Werke „Die Leibeigenen“ wird einbezogen. (62 Min.)
„Vossens Flucht vor dem „hochadligen Geschmeiß“ in Ankershagen“ (70 Min.)
Voss erlebte gutsherrliche Unterdrückung, feudalen Hochmut und persönliche Missachtung und fühlte sich in seiner Würde verletzt. Er versuchte, sich den fortgesetzten Demütigungen durch das „hochadlige Geschmeiß“ durch Flucht zu seinen Eltern nach Penzlin zu entziehen, musste jedoch in den Dienst zurückkehren. Im Winter 1770/71 traf Voss mit dem Pastor Brückner (1746-1805) zusammen, der ihm zu einem Freund wurde und Gedanken der Aufklärung vermittelte.